In diesem Post werden wir dir das wichtigste zum Scrum Framework zusammenfassen. So hast du einen Ort, wo du alles schnell und übersichtlich nachlesen kannst. Sei es für eine Bewerbung, falls du dir einfach nicht mehr sicher bist oder einfach nur eine kleine Auffrischung benötigst. Die verschiedenen Rollen, Events, Artefakte und Werte von Scrum stellen wir dir in den nächsten Blog Posts dann nochmal detaillierter vor.
In der letzten Folge hat sich Alex vorgestellt und seinen Werdegang zum Agile Coach mit allen Erfahrungen, die er auf dem Weg dorthin gemacht hat. Den Artikel findest du hier. Also schau unbedingt auch da vorbei und nimm das wichtigste für dich davon mit.
Jetzt soll es aber voll und ganz um das Scrum Framework gehen. Und das ist schon der wichtige Punkt. Scrum ist nämlich ein Rahmenwerk und keine Methode. Das heißt es gibt dir eine Richtung und ein paar definierte Rollen, Events, Artefakte und Werte vor, aber nicht wie du das genau umsetzen musst. Und das ist ganz entscheidend, denn jedes Unternehmen ist anders organisiert, anders gewachsen und funktioniert anders. Darum basiert das Scrum Framework auch auf sogenanntem Empirismus (Empirism). Das bedeutet, dass Wissen durch Erfahrungen entsteht und man Entscheidungen nur auf Basis dieses Wissens treffen kann und verlässliche Vorhersagen für die Zukunft nur kurzfristig gemacht werden können. Nämlich maximal einen Monat in die Zukunft. Empirismus ist die Basis von Scrum und muss erst einmal verinnerlicht werden.
Dazu kommen dann die drei Säulen von Scrum. Diese sind:
Wie sich diese drei Säulen in Scrum widerspiegeln erfährst du in diesem und in den folgenden Blog Posts. Um Scrum zu erlernen und umsetzen zu können gibt dir scrum.org den Scrum Guide der all das auf nur 16 Seiten zusammenfasst und alles klar und offen darlegt. Und das komplett kostenlos.
Das ist natürlich genial, aber birgt auch eine riesige Falle, die auch von den Gründern Ken Schwaber und Jeff Sutherland klar im Scrum Guide so dargestellt mit den Worten: „Scrum is lighweight, simple to understand, difficult to master.“
„Scrum ist einfach zu verstehen, aber schwer zu meistern.“
Dieses so häufig verwendete Zitat trifft es genau auf den Punkt. Es ist leicht zu verstehen, dass ein Daily nur 15 Minuten maximal dauert und nur das Entwickler-Team anwesend sein muss. Aber die Schwierigkeit besteht darin, wenn das Team z.B. nicht den Sinn darin sieht oder Angst hat, dass es zu einem Kontrollinstrument wird für ihre Arbeit. Was dann? Dann geht es darum das eigentliche Problem herauszufinden und dies mit dem Team zusammen zu lösen. Wie man das genau macht? Dazu findest du Tipps und Hilfen in den anderen Posts/Podcasts/YouTube-Folgen hier bei der Agile Coach Academy.
Aber wo kommt Scrum zum Einsatz und was ist Scrum eigentlich? Scrum ist besonders effektiv in komplexen Umgebungen und das muss auf keinen Fall, wie die meisten denken, nur im IT-Umfeld sein. Wir kennen Firmen, die Scrum im Vertrieb, Service-Desk oder in einer Crossfit-Box erfolgreich umsetzen. Man muss nur offen dafür sein.
Scrum besteht grundsätzlich nur aus 3 Rollen, 5 Events, 3 Artefakten und 5 Werten. Das scheint sehr wenig zu sein. Ist es auch. Aber Scrum wurde auf das wesentlichste kondensiert und daher ist auch jedes einzelne Teil von Scrum essenziell und kann nicht weggelassen werden, ohne den Erfolg zu gefährden.
Die Essenz von Scrum bildet dabei das Scrum Team, das aus den oben genannten 3 Rollen besteht: Dem Scrum Master, dem Product Owner und dem Entwickler-Team.
Der Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass das Entwickler-Team so effizient und effektiv arbeiten kann, wie es geht. Dafür sorgt er indem er Hindernisse aus dem Weg schafft und allen in der Organisation die Regeln und den Mehrwert von Scrum klar macht.
Der Product Owner ist dafür zuständig, dass der Wert der Arbeit des Entwickler-Teams maximiert wird. Das heißt er weiß am besten über das Produkt Bescheid und was für Anforderungen die Kunden bzw. Stakeholder an das Produkt haben. Er weiß also am besten WAS benötigt wird und warum. Um das herauszufinden gehört natürlich ein enger und regelmäßiger Austausch mit diesen.
Das Entwickler-Team ist dafür zuständig, WIE das ganze umgesetzt wird. Das Entwickler-Team organisiert sich dabei aber vollkommen selbstständig und niemand kann ihm vorschreiben, welche Aufgaben es als nächstes zu erledigen hat und schon gar nicht wie es diese Aufgaben zu erledigen hat.
Dazu kommen die 5 Events, die so organisiert sind, dass alle weiteren Meetings so gut wie nicht mehr benötigt werden. Diese sind der Sprint, das Sprint Planning, Daily Meeting, Sprint Review und die Sprint Retrospektive.
Der Sprint ist ein Container für alle anderen Events und dauert maximal einen Monat. Während des Sprints wird alle Arbeit des Entwickler-Teams geleistet, um das Sprint Ziel zu erreichen.
Das Sprint Planning ist, wie der Name schon sagt dafür da, um zu planen, was im nächsten Sprint gemacht wird und wie.
Das Daily ist ein Update-Meeting in dem das Entwickler-Team seine Arbeit für die nächsten 24 Stunden plant und aktualisiert was in den letzten 24 Stunden passiert ist und ob es dabei eventuell Probleme gab.
Das Sprint Review ist ein ganz entscheidendes Meeting um Feedback der Kunden und Stakeholder zum entwickelten Inkrement zu bekommen. So kann das Produkt kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden.
Das letzte Meeting in jedem Sprint ist die Sprint Retrospektive. In diesem Meeting geht es einzig und allein um das Scrum Team und herauszufinden, was im vergangenen Sprint alles gut lief, schlecht lief und was man daraus lernen kann und es dauerhaft verbessert.
Diese 3 Rollen und 5 Events werden durch die 3 Artefakte komplettiert. Diese sind der Product Backlog, Sprint Backlog und das Increment.
Der Product Backlog ist eine geordnete Liste aller Features bzw. Teile, die für das Produkt nötig sind. Diese Liste wird durch den Product Owner verwaltet und priorisiert.
Der Sprint Backlog beinhaltet alle Aufgaben, die im aktuellen Sprint bearbeitet werden und in welchem Bearbeitungsstatus diese Aufgabe ist (z.B. To-Do, In Arbeit, Review, Fertig).
Das Inkrement ist ein potenziell veröffentlichbares Produkt und wird am Ende eines jeden Sprints benötigt. Egal ob es ein Update für eine App ist oder eine verbesserte Konstruktion eines Produkts. Dieses wird dann von den Kunden und Stakeholdern getestet und das Scrum Team bekommt Feedback, wie man es noch weiter verbessern kann und was bereits sehr gut ist.
Der Umgang untereinander wird in Scrum durch 5 Werte festgelegt, die so simple zu verstehen und doch so schwer zu meistern sind wie Scrum selbst. Diese Werte sind: Mut, Offenheit, Respekt, Fokus und Engagement. Denn jeder in einer Organisation, die mit Scrum arbeitet, muss den Mut haben Fehler offen darzulegen und es muss die (psychologische) Sicherheit da sein, dass er genau das tun kann. Dafür muss jeder mit dem respektvoll umgehen. Das Team soll fokussiert und engagiert an seinen Aufgaben arbeiten und arbeiten können.
All diese Rädchen müssen ineinandergreifen und von allen in der Organisation gelebt werden, dass Scrum funktioniert. Und der Erfolg von Unternehmen die Scrum verwenden wird jedes Jahr im State of Agile Report dargestellt und ist klar bewiesen. An dieser Stelle würde uns natürlich deine Erfahrung mit Scrum interessieren.
Schreib uns das auch unbedingt in die Kommentare und wir werden dir gerne und ausführlich antworten!
Da das jetzt alles sehr viel auf einmal war, haben wir eine einfache Übersicht über alles was zu diesem Scrum Rahmenwerk gehört, für euch in einem kostenlosen Poster dargestellt. Du findest es hier:
Damit du all die gelernten Begriffe auch schnell nachschauen kannst, haben wir dir zusätzlich einen kostenlosen Glossar auf Deutsch mit +230 Begriffen zu DevOps, Agile und Lean mit den entsprechenden englischen Fachbegriffen (macht das Googeln meist einfacher, da es noch sehr wenige vollständige deutsche Blogs zu diesen Themen gibt) erstellt.
Und auch der ist komplett kostenlos. Du findest den Glossar hier:
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Deine Agile Coach Academy Gründer Ben und Alex