Mit diesem Artikel starten wir, neben unserer Scrum Series, zusätzlich unsere DevOps Series. In diesen Beiträgen werden wir dir erklären, was DevOps genau ist. Dazu gehört unter anderem, was das ganze mit CI/CD zu tun hat und was genau die 3 Wege von DevOps sind.
In diesem ersten Artikel geben wir dir einen ersten Überblick, wie umfassend DevOps eigentlich ist. Unter anderem klären wir auch folgende Fragen:
Was sind die 3 Wege von DevOps? Warum DevOps eigentlich mehr eine Kultur ist, als alle denken. Für was steht eigentlich CALMS?
Vielleicht denkst du dir auch was jetzt DevOps und Scrum/Agile miteinander zu tun haben. Genau das klären wir dann in Episode 2.
In der letzten Folge haben wir erklärt, was eigentlich einen Product Owner so wichtig macht für das Unternehmen. Dabei haben wir auch folgende Fragen geklärt:
Was ist das richtige Mindset für einen Product Owner? Was macht einen guten Product Owner aus? PRODUCT Owner statt PROJECT Owner – ist das Zufall? Und was sind eigentlich die Verantwortlichkeiten des Product Owners?
Schau also unbedingt hier vorbei falls du darüber mehr lernen willst.
DevOps ist wie Scrum nicht einfach zu definieren und kann daher auf viele Arten ausgelegt werden. Grundlegend ist DevOps ein Set von Praktiken, die Prozesse automatisieren und integrieren, sodass Teams Software schneller bauen (build), testen (test) und veröffentlichen (release) können. Zusätzlich bietet DevOps auch eine große Zahl an Tools, um die Kultur eines Unternehmens dahingehend zu verbessern, dass das Unternehmen Software mit höherer Geschwindigkeit ausliefern kann. Der Grundgedanke ist allerdings die Barriere zwischen Entwickler-Teams (Dev-Teams) und Operations-Teams (Ops-Teams) zu überbrücken und damit bessere Software schneller auszuliefern.
Dabei liegt der Fokus von DevOps auf den involvierten Personen. Das ganze wird durch Prozesse und Tools implementiert und das Ergebnis von DevOps ist eine sichere, bessere und einfachere Entwicklung und Veröffentlichung von hochwertiger Software.
Eine weitere Definition von DevOps liefert das DevOps Institute.
More than anything else, DevOps is a cultural movement based on human and technical interactions to improve relationships and results – DevOps Institute
Was so viel bedeutet wie, dass DevOps zu allererst eine kulturelle Bewegung ist, die auf menschlichen und technischen Interaktionen basiert, um zwischenmenschliche Beziehungen und deren Ergebnisse zu verbessern. Dies wird in DevOps durch die Werte von DevOps dargestellt und mit dem Akronym CALMS beschrieben.
Wie diese Werte von DevOps umgesetzt werden und warum sie so wichtig sind, erklären wir in einem späteren Artikel noch ausführlich und würde hier den Rahmen dieser Übersicht sprengen.
Falls du übrigens wissen möchtest, wie alles angefangen hat, können wir dieses Video von Damon Edwards wärmstens empfehlen.
Entgegen vieler Artikel oder Stellenbezeichnungen ist DevOps (Engineer) keine Jobbezeichnung oder ein weiteres separates Team, dass nur auf seine Aufgaben schaut.
DevOps ist auch nicht nur ein weiters Tool, wie viele denken. Z.B. ist DevOps viel mehr als nur eine CI- oder CD Pipeline aufzubauen. Es ist natürlich ein wichtiger Teil davon aber nicht ausschließlich.
Auch geht es bei DevOps nicht rein um die Automatisierung von Prozessen, sondern auch um die Verbesserung und Vereinfachung von Prozessen.
Und ganz genau wie Scrum/Agile ist auch DevOps keine „one-size-fits-all“-Lösung, die man einfach kopieren kann und auf das eigene Unternehmen überträgt. Wie eine agile Transformation ist auch eine DevOps Transformationen nicht von vornherein planbar, sondern muss inkrementell passieren und immer wieder angepasst werden auf das Unternehmen und dessen Umfeld.
Unternehmen bekommen immer mehr Konkurrenz durch junge und schnelle Startups (und wir wissen wie schnell und disruptiv diese sind, da wir selbst schon für Startups gearbeitet haben). Auch das Verhalten und die Erwartungen der Nutzer ändern sich immer mehr und es entwickelt sich eine „App“-Mentalität, in der alles immer sofort und jederzeit verfügbar sein muss.
Um diese Herausforderungen meistern zu können, kann IT nicht mehr mit zwei getrennten Silos aus Entwicklung und Operations funktionieren, da Entscheidungen, Verbesserungen oder Bug-Fixing einfach zu lange dauern oder schlicht zu aufwändig sind.
Die „Time to Value“ eines jeden Unternehmens muss sich daher unweigerlich beschleunigen.
Und dafür muss die Kultur, die Praktiken eines Unternehmens verändert, automatisiert und vereinfacht werden.
In vielen Scrum Implementierungen wird vor allem auf die Verbesserung und Generierung von „high-performing“ (Entwickler-) Teams geachtet, ohne dabei den Betrieb und die Barriere zwischen diesen oft getrennten Bereich der IT zu betrachten und zu optimieren.
Daher ist unserer Meinung nach DevOps der nächste Schritt, nach einer erfolgreichen Einführung von Scrum, um die IT weiter zu optimieren und noch schneller und sicherer, hochwertige Software zu entwickeln.
Und daran führt auch kein Weg vorbei, wenn wir nicht nur lokal optimieren wollen, sondern die ganze Wertschöpfungskette betrachten wollen. Und das sollten wir in dieser immer schnelllebigeren Zeit.
DevOps versucht durch kleinere, aber häufigere Release (Auslieferungen) and den Kunden den Aufwand pro Release und das Risiko eines Releases zu verringern.
Zusätzlich versucht DevOps die Kosten für Produktverzögerungen oder -verspätungen zu reduzieren, indem Hürden für die Auslieferung verringert werden und der Prozess der Auslieferung (z.B. durch eine CD-Pipeline) automatisiert wird.
Ein weiteres Ziel von DevOps ist es die Kultur im Unternehmen dahingehend zu verbessern, dass sowohl die Code als auch die Deployment-Qualität steigt, indem z.B. das Feedback, ob ein neues Feature in Production funktioniert drastisch verkürzt wird.
Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen gibt es in DevOps die 3 Wege.
Dies ist sozusagen die erste Hürde bei der Einführung von DevOps. Der erste Weg beschreibt, dass man als aller erstes den Fluss der Arbeit verstehen und dann verbessern muss, sodass die Arbeit möglichst schnell und einfach von Links (Entwickler) nach Rechts (Operations) fließen kann.
Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die wir dir in einem späteren Artikel erklären werden.
Hierbei geht es vor allem, wie in Scrum auch, darum möglichst kurze Feedbackschleifen zu bekommen, um den Code und Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Dabei ist hier die Richtung umgekehrt zum ersten Weg von DevOps, nämlich von Rechts (Operations) nach Links (Entwickler).
Der dritte Weg von DevOps und auch der am schwersten zu erreichende ist es eine Kultur im Unternehmen zu schaffen, die es erlaubt kontinuierlich Experimente zu machen, kalkuliert Risiken einzugehen und aus seinen Fehlern lernen zu können. Dies wird in nur sehr wenigen Unternehmen erreicht, da wir immer noch dazu neigen Fehler zu bestrafen und Risiken zu vermeiden, anstatt sie kalkuliert in Kauf zu nehmen und daraus zu lernen und uns stetig zu verbessern.
Eine Grundlage um das zu erreichen ist ein Verständnis dafür, dass Wiederholung und Praxis die Voraussetzung für das Beherrschen einer Technik/Tools/Prozesses sind.
Schreib uns gerne in die Kommentare, wie du DevOps definieren würdest, ob bei dir im Unternehmen DevOps schon gelebt wird und ob ihr den kulturellen Aspekt von DevOps berücksichtigt oder eher weniger.
DevOps baut sehr viel auf Scrum/Agile auf und hat durchaus viele Schnittmengen mit Agilität, wie z.B. das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung und ständigem Experimentieren, aus dem viel gelernt werden kann und auch sollte.
Unserer Meinung nach ist DevOps daher der nächste Schritt eines Unternehmens auf dem Weg zu noch besseren Produkten, noch höherer Qualität und noch mehr positiver menschlicher Interaktionen in einem Unternehmen.
Schreib uns das auch unbedingt in die Kommentare und wir werden dir gerne und ausführlich antworten!
Da das jetzt alles wieder sehr viel Input auf einmal war, haben wir eine einfache Übersicht über alles was zum Scrum Rahmenwerk gehört, für dich in einem kostenlosen Poster dargestellt. Du findest es hier:
Damit du all die gelernten Begriffe auch schnell nachschauen kannst, haben wir dir zusätzlich einen kostenlosen Glossar auf Deutsch mit +230 Begriffen zu DevOps, Agile und Lean mit den entsprechenden englischen Fachbegriffen (macht das Googeln meist einfacher, da es noch sehr wenige vollständige deutsche Blogs zu diesen Themen gibt) erstellt.
Und auch der ist komplett kostenlos. Du findest den Glossar hier:
In der nächsten Folge erklären wir dir warum Scrum und DevOps eigentlich so eng miteinander verknüpft sind.
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