In diesem Artikel erklären wir dir was die 7 wichtigsten Erfolgsfaktoren für DevOps sind und was das für die Organisation allgemein bedeutet.
In der letzten Folge haben wir die 5 größten Herausforderungen einer Agile Transformation und wie man diese verbessern oder gar verhindern kann und natürlich auch was sich für Vorteile dann ergeben.
Schau also unbedingt hier vorbei, falls darüber noch mehr wissen willst 😉
Als erstes wollen wir auf die Herausforderungen von DevOps für eine Organisation eingehen. Wenn wir diese kennen, können wir die entsprechenden Erfolgsfaktoren viel besser verstehen.
Leider sehen wir noch viel zu oft in Firmen eine Kultur, wo die Operations-Teams und die Development-Teams getrennt voneinander sind (teilweise sogar soweit, dass die Operations-Teams ganz outgesourced sind).
Das an sich bringt schon sehr viele Probleme mit, wie z.B. Zeitverschiebung, indirekte Kommunikation, Sprachbarrieren usw. Vor allem aber der deutlich erschwerte und indirekt Austausch mit den Kollegen macht die Arbeit sehr zeitaufwendig und ineffizient. So müssen Teams oft lange auf Antworten warten oder bekommen im schlimmsten Fall eine Frage oder „Test jetzt nochmal“ oder „Ist es immer noch ein Problem?“ als Antwort. Dieses Ping-Pong führt zu sehr viel Zeitverschwendung und Frust.
Und aus diesem Frust entsteht dann – aus unserer Erfahrung – die angesprochene „Wir“ und „Die“ Kultur und man hört Sätze, wie z.B. „Was machen die eigentlich die ganze Zeit?“, „Das dauert doch höchstens 1h.“ usw.
Hat man keine erfahrenen Coaches, die das früh erkennen und dagegen steuern, so kreiert man hier unwissentlich eine Abwärtsspirale und die Situation verschlimmert sich immer weiter.
Was wir in solchen, aber auch anderen, Situationen häufig sehen ist, dass nicht nur schlecht kommuniziert, sondern manchmal auch gar nicht miteinander kommuniziert wird.
Dabei ist eine gut funktionierende Kommunikation die absolute Basis für eine gut funktionierende Zusammenarbeit. Und in einem DevOps oder agilen Kontext wird diese Komponente um ein vielfaches wichtiger. Darum legen wir bei unseren Trainings auch einen sehr großen Fokus auf diesen Teil.
Das mag wie bereits beschrieben an der räumlichen Trennung liegen, kann aber auch an rechtlichen Gründen liegen. Allerdings sollte man als Coach in solch einer Situation versuchen so viel direkte Kommunikation herzustellen, wie nur möglich. Das gilt sowohl für Teams als auch für das Management. Nur so können Probleme (auf egal welcher Ebene) deutlich schneller gelöst werden, als wenn erst noch ein Brückenkopf die Anfrage weitergeben muss und dann im schlimmsten Fall etwas falsch wiedergibt.
Zu dieser direkten Kommunikation gehört auch eine gewisse Regelmäßigkeit. In den Teams, die wir coachen versuchen wir das mindestens 2 Mal pro Woche für mindestens 30min zu ermöglichen. So können Probleme, Unklarheiten oder ähnliches zeitnah und direkt besprochen und dann auch direkt gelöst werden.
Wir haben es bereits bei den Herausforderungen erwähnt. Für das Unternehmen muss im Zuge einer Umstellung auf Agile oder DevOps auch unweigerlich ein Wandel in der Kultur im Unternehmen stattfinden. Hierzu findest du in unserem Artikel zur agilen Transformationen auch noch weiteren Input 😉 .
Für den Erfolg von DevOps benötigen wir hier unbedingt die Unterstützung vom Management, damit dieser Kulturwandel und die damit verbundenen Vorteile auch nachhaltig bleiben.
Ich möchte hier nochmal Simon Sinek zitieren:
Culture = Values + Behaviours – Simon Sinek
und auch das entsprechende Video dazu:
Das Management muss nämlich genau diese Werte (engl.: Values) vorleben (engl.: behaviours). Wir können nicht Wasser predigen und Wein trinken. Und das beginnt schon bei der Sprache, die wir verwenden. So funktioniert eine Unternehmenskultur nicht. Das heißt der entscheidende Faktor hier ist, dass die Coaches dieses Verständnis beim Management erzeugt und damit auch die entsprechende Unterstützung einholt.
Wie sollte diese Kultur idealerweise aussehen? Und ja uns ist klar, dass es keine perfekte Kultur gibt, die man einfach kopieren kann und dann übernimmt. Dafür sind Unternehmen viel zu komplexe Systeme. Aber die Grundprinzipien dieser Kultur sind meistens sehr ähnlich, nur die Umsetzung und Ausprägung ist unterschiedlich.
Zwei dieser Grundprinzipien sind Zusammenarbeit und kontinuierliches Lernen.
Für gute Zusammenarbeit benötigt man erst einmal Zeit. Das ist das, was man im Englischen so gerne als „Slack“ bezeichnet. Sind nämlich alle Entwickler- bzw. Operations-Teams bis über beide Ohren mit Arbeit ausgelastet wird sicher jeder 2 Mal überlegen, ob er eine „kurze“ Anfrage eines Kollegen beantwortet oder versucht voranzukommen. Und viel zu oft bleibt dann eines von beiden komplett auf der Strecke. Was in keinem Fall im Sinne des Unternehmens ist, da entweder keine neuen Features entwickelt werden oder andererseits keine wichtigen Bugs bzw. Incidents gefixt werden.
Für kontinuierliches Lernen muss auch Zeit bereitgestellt werden und auch klar kommuniziert werden, dass es wertgeschätzt wird, dass sich die Mitarbeiter weiterentwickeln. Denn nur so wird ein Unternehmen konkurrenzfähig bleiben und nicht von einem schnelleren und innovativeren Startup überholt.
Erfolgreiche Unternehmen, die wir gesehen haben haben dafür verschiedene Mittel gefunden. Sei es regelmäßige Communities of Practice (CoP), jährliche Weiterentwicklungsbudgets, regelmäßige Workshops mit externen Coaches, um neue Einblicke und Denkmuster zu erlernen u.v.m.
Wie bereits beim Thema kontinuierliches Lernen angesprochen, ist die Möglichkeit für Trainings und kontinuierliche Verbesserung extrem wichtig für den Erfolg des Unternehmens aber auch für die Motivation der Mitarbeiter.
Gerade in einem DevOps oder Agile Kontext gilt es sich ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Sei es, indem man neue Tools, Techniken, Frameworks oder auch ganz neue Modelle erlernt.
Diese kontinuierliche Weiterentwicklung hilft es dem Unternehmen weiter innovativ zu bleiben, da man überhaupt die Möglichkeit hat bestimmte Produkte zu implementieren, weil die Mitarbeiter die entsprechenden Tools und Frameworks kennen.
Sie hilft aber auch immens bei der Motivation der Mitarbeiter. Nicht umsonst beschreibt Daniel Pink in seinem Buch „Drive“ die sogenannte „Mastery“ (deutsch: Können, Beherrschen) von einer Fähigkeit als einen der 3 Hauptmotviationsfaktoren von Menschen.
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Das Thema Werte hatten wir vorher schon als Teil der Kultur angesprochen und diese bilden einen zentralen Baustein einer DevOps Kultur.
Auch hatten wir das Thema Sprache bereits angesprochen, als wir über das Thema Management Support gesprochen hatten, Allerdings wollen wir hier nochmal genauer darauf eingehen.
Unserer Meinung ist die Sprache, die wir sprechen extrem wichtig. Vor allem je wichtiger und sichtbarer unsere Rolle ist. Das gilt übrigens natürlich auch für uns Coaches 😉 .
Wenn wir die ganze Zeit hören „… Ihr müsst …“, dann sorgt das sicher nicht für das Gefühlt, dass die sprechende Person sich auch mit dem Thema beschäftigt und Teil des ganzen ist. Das ist sowohl für uns coaches als auch für Führungskräfte ein ganz einfaches und schnelles Mittel, um herauszufinden, ob jemand hinter dem Thema steht oder nicht.
Genauso ist es auf einer technischen Ebene extrem wichtig, dass für alle ein Fachbegriff das gleiche bedeutet. Z.B. wenn wir CD sagen, meinen wir dann Continuous Delivery oder Continuous Deployment?? Und das kann durchaus von Team zu Team sehr stark variieren und sorgt dann durchaus für Verwirrung oder Doppelarbeit.
Für ein Team, das wir gecoacht haben, haben wir oft den Begriff „pro-aktiv“ gehört. Dieser Begriff ist aber so weit gefasst und für jeden steckt etwas anderes dahinter, dass wir diesen Begriff nicht einfach verwenden können, ohne vorher abzuklären, was das genau für uns bedeutet. Für die einen heißt es z.B. schnell auf Mails zu antworten und für die anderen heißt es auf Incidents mit einer detaillierten Antwort zu antworten, anstatt eine Gegenfrage zu stellen. Probier das gerne mal aus, indem du einfach in deinem Team fragst, was bedeutet für euch „pro-aktiv“ und ich bin mir sicher du wirst so viele verschiedene Antworten bekommen, wie Teammitglieder.
Ein weiterer Punkt zum Thema Sprache, der sehr oft unterschätzt wird sind Abkürzungen. Ich habe gerade erst die Abkürzung „CD“ verwendet, die schon allein in einem DevOps Kontext zwei verschiedenen Bedeutungen haben kann. Ist man dann noch in einer Firma, in der eine weitere technische Komponente z.B. auch CD heißt, ist Verwirrung und Unklarheit vorprogrammiert (ganz flach ich weiß 😀 ). Wir halten es da eher wie Elon Musk und versuchen jegliche Abkürzungen zu vermeiden (was uns natürlich auch nicht immer gelingt…). Nur so können wir sicher sein, dass wir alle vom gleichen Thema sprechen. Ähnlich ist es auch, wenn wir z.B. sagen: „Da ist Stefan der Experte.“ und es gibt in dem Bereich 3 Stefans, die alle tendenziell der Experte sein könnten.
Spart nicht an der halben Sekunde um einen Nachnamen oder eine Abkürzung voll auszusprechen. Sie könnte euch Minuten oder sogar Stunden kosten.
Wir haben bereits einen Artikel zum Thema DevOps und Agile geschrieben, in dem wir genauer beschreiben, ob und warum DevOps und Agile zusammengehören? Wenn du das also genauer verstehen willst schau unbedingt in den Artikel 😉 .
Als kurze Zusammenfassung sei hier nur so viel gesagt, dass sowohl DevOps als auch Agile auf sehr ähnlichen Grundgedanken aufbauen, wie z.B. kontinuierliches Lernen, schnelles Feedback, Transparenz, Kundenzentrierung, etc.
Genauso verhält es sich auch mit Lean. DevOps bedient sich auch hier an dem Begriff der Verschwendung (engl.: „Waste“) und nutzt Techniken wie Value Stream Mapping bzw. -Management, um die verschiedenen DevOps Pipelines möglichst effizient zu gestalten. Es scheint fast so, als müssten wir hierzu auch noch einen ausführlichen Artikel schreiben 😀 . Also unbedingt den Newsletter abonnieren 😉 .
Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Artikel und auch durch unsere Trainings, da es die absolute Basis für jegliche Zusammenarbeit ist. Egal ob es in einem agilen, DevOps oder Lean Kontext geschieht.
Das liegt daran, dass wir heutzutage nahezu immer in einem komplexen Umfeld an einem komplexen Problem arbeiten. Das bedeutet nichts anderes, als, dass es keine Experten gibt und wir iterativ vorgehen müssen und auf den Input und die Zusammenarbeit mit anderen unbedingt angewiesen sind. Schaffen wir es dann aber nicht offen, direkt und regelmäßig zu kommunizieren, so werden wir zwangsläufig scheitern, da wir z.B. Fehler oder Problem viel zu spät entdecken und dann lösen können.
Ganz wichtig ist auch zu verstehen, dass diese offene und regelmäßige Kommunikation nicht nur für die Teams gilt, sondern auch für das Management. Denn auch die Vision und Roadmap sollte regelmäßig für die Teams kommuniziert werden, um weiter motiviert zu werden.
Und ganz besonders in einem skalierten Umfeld wird eine gute Kommunikation unentbehrlich. Dies und die weiteren Probleme einer Skalierung haben wir in diesem Artikel bereits beschrieben 😉 .
Die ganzen Vorteile von DevOps können erst dann richtig zum tragen kommen, wenn man die ganze Herausforderungen und Erfolgsfaktoren auf dem Weg dorthin erfolgreich umgesetzt hat.
Das heißt erst dann ergeben sich die ganzen Vorteile, wie z.B.:
Und ja diese Liste ist auf keinen Fall vollständig, aber das ist auch nicht der Punkt. Worauf wir hinauswollen ist, dass die wichtigsten Punkte und Vorteile auf der Liste erst kommen, wenn wir uns den Herausforderungen stellen und diese wirklich angehen, denn…
“The only way serious problems are going to get solved is if we have very uncomfortable conversations …. and right now people are too afraid of being labeled or called out to have these conversations.” – Tim Ferriss
Du siehst es gilt sehr viele Herausforderungen zu meistern und auf viele verschiedene Faktoren während einer DevOps Transformation zu achten. Aber natürlich auch nach der Transformation (sollte diese wirklich je zu Ende sein). Die meisten dieser Herausforderungen treten dabei in jedem Unternehmen auf und meistens auch in einer ähnlichen Reihenfolge. Damit du nicht die gleichen Fehler nochmal machen musst, wie andere vor dir, ist die Unterstützung von erfahrenen, externen Coaches extrem hilfreich und günstiger auf lange Sicht.
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In der nächsten Folge erklären wir dir, was einen sehr guten Agile Coach von einem „normalen“ Agile Coach unterscheidet und was für Fähigkeiten dafür benötigt werden.
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Deine Agile Coach Academy Gründer Ben und Alex
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